Warum es Zeit ist umzudenken

Ein virtueller Platz

Ein modernes Handwerksunternehmen arbeitet heutzutage mit modernen Werkzeugen. Es ist selten, dass ein Handwerker alltägliche Arbeiten noch so erledigt wie vor 30 Jahren. Genauso verhält es sich auch mit anderen Unternehmensbereichen. Vorbei sind die Zeiten, da noch jede Rechnung von Hand geschrieben wurde, gibt es doch moderne Systeme, die dies übernehmen. Die Bankgeschäfte werden online erledigt, selten, dass noch jemand alles in der Filiale macht.

Mit der Werbung sieht es genauso aus. Ein altes Sprichwort sagt: „Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.“ Wer sich den modernen Möglichkeiten verschließt, steht irgendwann im Abseits und wird schlichtweg nicht mehr wahrgenommen.

Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert immer noch, aber sehr langsam. Die Geschwindigkeit, in der sich heute alles entwickelt, ist hingegen atemberaubend. Zumindest ergänzend sollten Sie, um mithalten zu können, auch die neueren und schnelleren Medien nutzen.

Sich allein darauf zu verlassen, dass die Leute, die im direkten Umfeld des Unternehmens leben, im Bedarfsfall auf die Leistungen des Unternehmens zurückgreifen, kann sich im Zeitalter von Bewertungsportalen, Preisvergleichen, intelligenten Routenplanern und Smartphones schnell als Fehler erweisen.

Früher kannte jeder den Handwerker in der Nachbarschaft, traf ihn beim Stammtisch und wenn es etwas zu Regeln gab, wusste jeder, wo er gerade zu finden ist. Nicht, dass es heute keine Stammtische mehr gibt, aber diese dienen eben nicht mehr als ausschließliche Informationsquelle. Sicher sind auch unter diesen Bedingungen noch Kunden auf die althergebrachte Weise zu erreichen. Veränderungen sind aber bereits jetzt absehbar.

Die zukünftige Kundschaft, d.h. die jungen Menschen, setzen auf die neuen Medien. Oft wird in diesem Zusammenhang von Digital Natives gesprochen, was eigentlich nicht ganz richtig ist, denn es gibt sie durchaus: Junge Menschen, die das Netz nicht nutzen. Die Mehrzahl aber liebt ihr Internet, ihre Smartphones und ihre Apps.

Die ältere Generation nutzt das Netz keineswegs weniger. Der Reiz besteht in diesem Fall zwar nicht in Klingeltönen, Kurznachrichtendiensten und Computerspielen, dafür bewegt sich diese Generation in Foren, auf Infoseiten und den verschiedensten Themenportalen. Oft genug sind dank ihnen wertvolle Tipps in Kommentaren und Forenbeiträgen zu finden.

Das Internet ist mittlerweile in vielen Altersgruppen präsent, tatsächlich bis hin zu Senioren, die sich ebenfalls mit dem Thema auseinandersetzen. In der Altersgruppe der über 50-Jährigen sind mehr als 60 % im Internet unterwegs, je jünger die Zielgruppe, umso wahrscheinlicher ist sie im Internet. Die Generation der 18-24-Jährigen ist nahezu hundertprozentig im Internet vertreten.

Im Zeitalter von Social Networking mit Twitter, Facebook und Co., von Web 2.0, dem sogenannten Mit-mach-Web, von schnellen Entwicklungen und einer kaum noch zu bewältigenden Fülle von Informationen, sollte jedes Unternehmen zumindest prüfen, in welcher Form dieses neue Medium innerhalb der weiteren Firmenentwicklung eine Rolle spielen könnte.

Zukünftig wird jeder im Internet unterwegs sein. Soll Ihre Firma die einzige Ausnahme bleiben?

Schon heute spielt sich bei Vielen das halbe Leben vor dem Bildschirm ab. Es werden Kontakte online gepflegt, es werden neue Freundschaften online geknüpft, es wird im Internet eingekauft, gelernt und sich unterhalten. Was vor kurzem noch als merkwürdig, gefährlich und irgendwie nicht richtig galt, ist inzwischen überholt und einem wesentlich größerem Vertrauen gewichen. Zögerten die Nutzer früher noch ihre Kreditkartendaten preiszugeben, so nehmen nun die Onlineumsätze von Jahr zu Jahr in einem Ausmaß zu, von dem lokale Händler nur träumen dürfen. War die Veröffentlichung von eigenen Fotos vor einiger Zeit noch eigenartig und unvorstellbar, so zögern viele Nutzer inzwischen keine zwei Minuten mehr, ihr Konterfei bei Facebook ins Netz zu stellen.

Wenn wundert es? Dieses Verhalten ist nichts anderes als menschlich. Angst vor Neuem gilt es zunächst zu überwinden. Beispiele lassen sich auch in der Offline Welt finden. Wer einmal ein C-Netz Telefon besessen hat, durfte sich um 1990 herzhaft auslachen lassen und kann sich jetzt aber mit Recht zurück beugen und die damaligen Lacher beim Rumspielen an ihren Handys beobachten.

Die Generation, die jetzt mit dem Internet heranwächst, ist auch die Generation, die in ein paar Jahren darüber entscheidet, wo sie ihr Geld ausgibt. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sich die jungen Leute dann plötzlich auf die „alten Wege“ besinnen. Vielmehr wird auf die unkomplizierten, bekannten Hilfsmittel zurückgegriffen und sich im Internet nach Geschäftspartnern umsehen.

Um für die Zukunft gewappnet zu sein, sollte sich jeder selbst fragen, inwieweit er die derzeitige Entwicklung nur als Modeerscheinung sieht. Anzunehmen, dass die Internet-Entwicklung einfach anhält oder die Nutzung des Internets nicht weiter voranschreiten wird, wäre schon sehr außergewöhnlich.

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es weitergeht auf der Datenautobahn mit einem Tempo, bei dem es ratsam wäre, sich anzuschnallen. Am Ende ist jeder vernetzt und rund um die Uhr online. Jedes Unternehmen hat dann eine eigene Internetpräsenz. Gut, wenn hier eine rechtzeitige Positionierung erfolgt.