Internet Marketing gewinnt zunehmend an Bedeutung, nicht nur im E-Commerce und in der Online-Marketingkommunikation. Aus dem klassischen Marketing kennt man das virale Marketing – früher Mundpropaganda genannt, Empfehlungsmarketing, eine der wirksamsten Marketingmethoden, heute mehr denn je. Die sozialen Netzwerke und Microblogging-Dienste der Social Media erleben einen enormen Zulauf und einen Boom, der ihren Marktwert in ungeahnte Höhen treibt. Das Mitteilungsbedürfnis der Menschen einerseits und die zunehmende Unfähigkeit zu authentischer Kommunikation in der heutigen Zeit andererseits machen Twitter & Co zu einer Art Surrogat für Familie und Freundeskreis.
Ist dies im großstädtischen Ballungsraum schon zum Beweis der aktiven Teilnahme an der gegenwärtigen Gesellschaft geworden, so pfeifen die Spatzen der weniger urbanen Gegenden die entsprechenden Schlagworte erst nach und nach von den Dächern. Ein Vergleich der Facebooknutzer in der Gegend um Schwedt mit Berlin zeigt folgendes Bild:
Zu untersuchende Stadt | Mitglieder bei Facebook | Einwohnerzahl der Stadt (ca.) | jeder x-te Einwohner ist Mitglied |
---|---|---|---|
Berlin | 1.106.820 | 3.440.000 | 3,11 |
Schwedt | 3520 | 37000 | 10,51 |
Templin | 1180 | 16455 | 13,94 |
Prenzlau | 2020 | 20078 | 9,93 |
(Quelle: FB Ads)
Wie im Artikel „Internet für alle“ beschrieben, war Brandenburg jahrelang eines der Schlusslichter, wenn es um den Ausbau der Breitbandzugänge ging. Dies macht sich auch in der Nutzung der Internetangebote bemerkbar. In den kommenden Jahren ist mit einer Verbesserung des Breitbandausbaus, gerade in den ländlichen Gebieten, zu rechnen. Dies gilt auch für die Region Schwedt, Prenzlau und Templin bzw. für die gesamte Uckermark. Das Nutzungsverhalten wird sich entsprechend anpassen.
Nicht nur im privaten Bereich stehen die Netzwerke für Austausch und Dialog. Für Unternehmen wird es immer wichtiger, an dieser Kommunikation teilzunehmen, denn hier werden Markenführung, Marktpositionierung und die Kommunikation mit den Zielgruppen mit einem Mausklick realisierbar. Unternehmen können sich hier ein Bild machen, wie es um ihren guten Ruf und den ihrer Produkte bestellt ist, sie können dieses Bild strategisch mitgestalten und korrigieren. Die redewilligen User auf Xing, Twitter, Facebook, Youtube und Flickr tauschen sich mit Begeisterung über Produkte und Dienstleistungen aus, bewerten Unternehmen, Marken und Auftritte und tragen so in nicht zu unterschätzendem Maße zur Image-Bildung bei. Einfach, schnell und direkt.
Kaufentscheidungen werden heute zu 70 Prozent nach vorheriger Meinungsbildung über das Internet getroffen. Bewertungsportale tun ein Weiteres, um das Bewusstsein der Verbraucher zu schärfen.
Die Kommunikation von Verbraucher zu Verbraucher basiert hier nicht mehr auf Vertrautheit und persönliche Bekanntschaft, sondern auf die Gruppenzugehörigkeit innerhalb einer sozialen Plattform. Dieses modifizierte Informationsgebaren sollten Unternehmen in ihrer Marketingkommunikation so professionell wie möglich berücksichtigen.
Über Twitter etablieren sich heute täglich über 50 Millionen Nachrichten im Netz und werden vom User zeitgleich absorbiert. Ein empfehlenswertes Instrument also, um eigene Aussagen zu verbreiten und auf den Kunden einzuwirken. Allerdings sollte man dabei spezifische Regeln beherzigen. Anders als in der Marketingkommunikation, bei der Werbebotschaften gezielt gestreut werden, geht es hier darum, im Dialog mit der Zielgruppe eine eigene Stimme zu führen und die eigenen Messages authentisch zu platzieren. Bevor man sich selbst äußert, sollte man eine genaue Analyse vornehmen, wie die eigenen Produkte vom „Freundeskreis“ der User wahrgenommen werden.
Betreibe ich in Schwedt also ein Werk, welches regelmäßig ganze Stadtteile durch Geruchsemissionen belästigt, so fange ich besser keine Diskussion über die erfreuliche Frische der Frühlingsluft an. Anders sieht es aus, wenn die besagten Emissionen ohnehin schon im Gespräch sind, denn dann gilt es, mit gezielter Aufklärung einem potentiellen Negativtrend entgegenzuwirken. In diesem Fall ist moderne Pressearbeit gefragt.
Um in eine fruchtbare Diskussion einzusteigen, empfiehlt es sich, erst einmal alles, was man über Marketing bislang verinnerlicht hat, zu vergessen. Platte Werbefloskeln sind hier nur eines: kontraproduktiv. Authentisch und glaubwürdig wirkt es eher, gezielt Experten-Wissen anzubieten, News, Branchen-Know-how, neueste Marktforschungs- oder Studienergebnisse und Hintergrundwissen rund um das eigentliche Produkt. Was in den Printmedien schon lange ein Renner ist, die „Ratgeber-Seite“, kommt hier in zeitgemäßem Gewand daher. Seriös, gewinnend, sympathietragend. Dabei kann es hilfreich sein, den direkten Kontakt mit besonders regen Usern zu suchen, die immer wieder „auffällig“ werden, mit ihm einen vertrauensvollen Dialog zu führen und ihn auf diese Weise als aktiven Mitstreiter für Ihre Sache zu gewinnen. Selbstverständlich ist auch Negativ-Kritik eine gute Sache, immerhin wird über Sie geredet. Nehmen Sie diese aber in jedem Fall ernst, gehen Sie gewissenhaft und sachlich mit ihr um und reagieren Sie schnell, um den Negativ-Argumenten durch eine positive Auseinandersetzung den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Auch im Netz sind es immer noch Menschen aus Fleisch und Blut, die posten, twittern und agieren. Machen Sie Ihre Kommentare und Beiträge identifizierbar, möglichst mit Foto. So brechen Sie den Touch von Anonymität auf, mit dem das Netz behaftet ist.
Um bei dem Beispiel des Betriebes aus Schwedt zu bleiben, bedeutet das also, dass nicht das Werk selbst mit dem Firmennamen und dem Logo auftritt, sondern ein direkter Ansprechpartner als Vertreter, der mit seinem Realnamen und einem freundlichem Foto in die Diskussion einsteigt.
Personifizierung erhöht auch das Besucheraufkommen Ihrer Internetpräsentationen. Dies betrifft auch die Art, wie Sie auf Ihre „Mitspieler“ zugehen. Berücksichtigen Sie das Bedürfnis der Menschen nach Unterhaltung und verpacken Sie trockene Informationen in gut lesbare, vergnügliche Appetithappen.
Vor allem kleinere Unternehmen sind aber oft ein wenig überfordert, Social Media Marketing im großen Stil inhouse durchzuführen. Für sie ist es eine gute Empfehlung, die Online-Marketingaktivitäten von einem externen Profi durchführen zu lassen und sich besser selbst ganz auf die klassische Marketingkommunikation zu konzentrieren.
Fazit: Social Media Marketing ist für Markenaufbau und -führung als begleitende und verstärkende Maßnahme bestens geeignet, vorausgesetzt, man berücksichtigt die geltenden Spielregeln. Es erhöht den Besuchertraffic und die Verlinkung auf Ihre eigene Website, trägt zur Imagepflege bei, dient der Verkaufsförderung, schafft Aufmerksamkeit und erhöht den Wahrnehmungsgrad unter Ihren Zielgruppen.
Ob in Schwedt, Prenzlau oder Templin, ob in der Uckermark oder darüber hinaus, bei Fragen zum Thema Online Marketing heißt es wie immer: Kontakt aufnehmen!